DER ORT
Im Rahmen der Recherche für das Projekt Virtuelle Mauer/ReConstructing the Wall haben wir drei Schauplätze gründlich recherchiert und bezüglich ihrer stadträumlichen Situation und der baulichen Entwicklung erfasst. Für die Weiterarbeit haben wir den Schauplatz Heinrich-Heine-Straße bis Schillingbrücke ausgewählt. Die beiden anderen Schauplätze Lohmühlen Brücke und Oderberger Straße sind weiter unten dokumentiert.
In allen drei Bereichen haben wir sowohl dicht bewohnte innerstädtische Quartiere, die vom Mauerstreifen durchtrennt wurden, als auch Brachensituationen, die im Zuge des Mauerbaus z. B. durch nicht mehr zugängliche Uferbereiche und Parkanlagen oder nicht mehr genutzte Bahnhöfe entstanden sind, vorgefunden.
  • Lohmühlen Brücke   [ Stadtplan ]
    zwischen Treptow, Kreuzberg und Neukölln – dieser mögliche Schauplatz umfasst den Bereich von der Eisenbahnbrücke über den Landwehrkanal am ehemaligen Görlitzer Bahnhof bis zur Lohmühlenbrücke. Bei der Eisenbahnbrücke gab es ein Tor in der Mauer, das manchmal für Transporte in den Görlitzer Bahnhof geöffnet wurde. Weiter südlich liegt die Lohmühlenbrücke, die durch den Bau der Mauer über Nacht unpassierbar gemacht wurde. Im Bereich der Harzer-, Heidelberger- und Elsenstraße durchtrennnte die in der Mitte der Straße verlaufende Mauer von heute auf morgen in einem dicht bebauten Wohngebiet Nachbarn voneinander.
  • Oderberger Straße   [ Stadtplan ]
    zwischen Prenzlauer Berg und Wedding – dieser mögliche Schauplatz umfasst den Bereich Oderberger-, Eberswalder- und Bernauer Straße. Da die Häuser hier im Osten relativ nah an der Mauer standen, war es , an der sogenannten „Flüsterecke“, lange möglich, über Zurufen und Zeichengeben zwischen Ost und West Kontakt aufzunehmen. Von der Ostseite aus war dies eine der wenigen Stellen, an dem die Hinterlandmauer in einem normalen Wohngebiet sichtbar war. In der Oderbergerstraße wohnten viele „Kunstschaffende“ und es entwickelte sich hier, im Schatten der Mauer, auf Ostberliner Seite eine bedeutende Kulturszene, die allerdings von der Staatssicherheit der DDR sehr genau beobachtet wurde.

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Künstlerinnen-Team T+T